Zeitenwende zur Herbst-Tagundnachtgleiche
Zeitenwende zur Herbst-Tagundnachtgleiche

Zeitenwende zur Herbst-Tagundnachtgleiche

Seit ich aus dem Urlaub zurück bin, schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum Einen zieht es mich nach draußen. Ich möchte so viel Sonne tanken wie möglich und Natur-Eindrücke sammeln, wie die Frederick, der Farbensammler aus dem bekannten Kinderbuch von Leo Lionni. Draußen ist jetzt eine der schönsten Jahreszeiten für mich: das Laub duftet unvergleichlich würzig, Hagebutten, Holunder- und Vogelbeeren glänzen rot und schwarz im die Wette. Ich nasche von Himbeeren und Brombeeren und freue mich über die ersten rotbackigen Äpfel. Die drückende Hitze des Hochsommers ist milde geworden und morgens begrüßt mich die frische, klare Kühle mit glitzerndem Tau. Noch einmal in den See springen! Noch einmal im T-Shirt auf dem Berggipfel stehen und abends im Biergarten sitzen!

Zum Anderen spüre ich den Wunsch, mich nach Innen zu wenden. Anstatt Abenteuer in der Welt zu erleben, möchte ich mich zuhause einkuscheln. Am liebsten würde ich die zähe Langsamkeit eines Sonntagmorgens auf die ganze Woche ausdehnen. Dann möchte ich den Geschichten lauschen, die meine Lieben aus der Welt mitgebracht haben. Ich habe das Bedürfnis, zu träumen und Ruhe zu atmen. Von meinen Streifzügen in der Natur bringe ich Kornellkirschen und Vogelbeeren mit, die ich in Marmelade verwandele. Die Kräuter, die ich zum Schnitterfest geerntet habe, sind inzwischen durchgetrocknet und werden zu Kräutersalz. Ich backe Zwetschgendatschie und freue mich auf Apfelkompott.

Wenn ich mir bewusst mache, wo wir im Jahreslauf stehen, sehe ich mich im Rhythmus der Jahreszeiten schwingen. Die Herbst-Tagundnachtgleiche steht bevor und damit ein wichtiger Wendepunkt im Jahr. Zum kalendarischen Herbstbeginn am 23.09. sind Tag und Nacht gleich lang. Danach überwiegt ein halbes Jahr lang die Dunkelheit. Schon unsere Vorfahren feierten diese Zeitenwende mit einem Fest und schufen damit einen bewussten Übergang vom Sommer in den Herbst. Es galt, Dank zu sagen für die Jahresernte, Geselligkeit und Frohsinn zu genießen und sich auf die kommende Zeit vorzubereiten. In diesem Wissen, versuche ich, die zwei Herzen in meiner Brust mit einem Lächeln anzunehmen, Naturzeit und Häuslichkeit gleichermaßen zu genießen. Eine schöne Möglichkeit, beides zu erleben, stellt unsere Erntedankfeier dar. Wenn Du dabei sein möchtest, findest du alle Infos hier:

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